
Bräuche und Ideen für den perfekten Polterabend

Für viele Brautpaare ist der Polterabend eine Tradition die fest zur Hochzeit gehört. Hier kann mit Freunden, Verwandten und Bekannten ganz ungezwungen gefeiert werden und der Anzahl der Gäste sind hier – im Gegensatz zur Trauung selbst – nur wenig Grenzen gesetzt. Wir erklären Euch nun, woher der Brauch des Polterabends kommt, was man bei der Planung berücksichtigen sollte und welche Fakten rund um die Hochzeitsbräuche an diesem Abend wichtig sind.
Polterabend – Herkunft und Bedeutung
Der Polterabend gehört zu den klassischen Hochzeitsbräuchen und besteht bereits seit dem späten Mittelalter. Er ist ein ursprüngliches Schutz- und Segensritual und bezeugt außerdem den Übergang vom Junggesellen-Dasein zum verheirateten Ehepaar. Mit dem Poltern, also dem lauten Werfen von Porzellan, sollen dazu böse Geister und Dämonen vertrieben werden. Außerdem soll das zerbrochene Steingut dem Brautpaar Glück für die Zukunft bringen.
Ablauf beim Poltern – Ideen und Bräuche
Auch Hochzeitsbräuche haben sich weiter entwickelt, Traditionen werden mit moderneren Elementen vermischt. Hier die wichtigsten Facts zur Organisation sowie zu weiteren Hochzeitsbräuchen rund ums Poltern:
Wann wird gepoltert?
Ursprünglich wurde am Tag vor der kirchlichen Trauung bis Mitternacht gepoltert. Das macht heutzutage allerdings kaum noch jemand, schließlich will man als Brautpaar am Tag der Trauung fit und entspannt sein. Heute findet das Poltern meist etwa ein bis zwei Wochen vor der Hochzeit oder am Tag der standesamtlichen Trauung statt. So können dann auch Braut und Bräutigam die Feier bis zum Open End genießen.
Wen lädt man ein?
Ein Polterabend ist optimal, wenn man die kirchliche Trauung nur im kleinen Kreis feiern will. So hat man dennoch die Möglichkeit mit Freunden, Bekannten, entfernteren Verwandten, Arbeitskollegen oder Vereinen zu feiern und sie am großen Tag teilhaben zu lassen.
TIPP:Man sollte niemanden nur aus Höflichkeit einladen, den man eigentlich gar nicht so gerne mag. Das verdirbt einem meist nur selbst den Spaß!
Wo wird gefeiert? Was gibt’s zu Essen?
Traditionell wird im Haus der Braut bzw. ihrer Eltern gepoltert, oft ist dies aber aus Platzgründen oder um die Nachbarn nicht zu stören, gar nicht mehr möglich. Viele Brautpaare mieten sich daher einen Saal in einer Gaststätte oder ein Vereinsheim.
TIPP:Für das Poltern bietet es sich an, bei der Location einen großen geteerten oder gepflasterten Untergrund zu haben!
Egal wo man feiert, die Räumlichkeiten sollten auf jeden Fall passend dekoriert sein, eventuell bietet sich ja sogar eine Motto-Party an?
Für die Verpflegung, also Essen und Getränke, sorgt das Brautpaar. Dabei kann es wählen was es möchte – Grillen, ein Buffet oder Leckereien von einem Caterer, ausgewählt wird, was dem Brautpaar schmeckt.
TIPP:Ein Partyservice ist recht kostspielig, warum nicht die Gäste bitten etwas mitzubringen und daraus ein großes Buffet machen?
Gemeinsames Auffegen
Aufgabe des Brautpaares beim Polterabend ist es, die ganzen Scherben mit Schaufel und Besen gemeinsam aufzukehren. So sollen sie zeigen, dass sie gemeinsam als Team arbeiten und die Herausforderungen in der Ehe meistern können.
TIPP:Bei einer großen Feier mit vielen Gästen bietet es sich an, zur Entsorgung der Scherben einen Container zu besorgen.
Nach dem Auffegen geht es dann zum Feiern, Essen und Trinken.
Die Hose des Bräutigams verbrennen
Ein Brauch, der in vielen Regionen verbreitet ist. Dieser steht symbolisch dafür, dass der Mann nun nicht mehr „die Hosen anhat“ und seine Junggesellenzeit beendet ist. Die Asche wird danach mit einer Flasche Schnaps vergraben. Ein Jahr später wird sie meist wieder ausgegraben und mit Freunden getrunken.
TIPP:Der Bräutigam sollte zum Polterabend vorsichtshalber eine Ersatzhose einpacken.
Die Schuhe der Braut festnageln
Dazu werden die Schuhe der Braut, welche sie zur Feier trägt, entweder auf ein Holzbrett oder an einen Baum genagelt. Dieser Brauch soll zeigen, dass die Braut nun nicht mehr „weglaufen“ kann. Je nach Region werden die Schuhe dann am Jahrestag wieder abgenommen.
Weitere Hochzeitsbräuche rund um den Polterabend
Statt Lärm und Scherben gibt es auch andere Möglichkeiten, wie beispielsweise das Kränzen. Hier fertigen Freunde, Familie und Nachbarn des Brautpaars eine lange Girlande aus Tannen, geschmückt mit weißen und roten Blumen, welche dann über die Wohnungstür der zukünftigen Eheleute gehängt wird. Dies zeigt dann an, dass das Brautpaar zu einem Umtrunk einlädt.
Darüber hinaus gibt es natürlich auch beim Poltern verschiedenste Spiele oder Aufführungen, die meist von Freunden organisiert werden. Diese sind unterhaltsam und helfen dabei, dass sich die Gäste besser kennenlernen können.
TIPP:Am Polterabend sollte vor allem das Wohl von Braut und Bräutigam im Vordergrund stehen, deshalb sollte man keine peinlichen oder unangenehmen Spiele planen und auch beim Poltern auf unnötigen Unrat wie ausrangierte Badewannen verzichten.
So verhält man sich auf einem Polterabend richtig
Ganz wichtig: Zum Poltern bitte nur Porzellan, Keramik und Steingut verwenden. Diese Scherben bringen laut Überlieferung Glück. Dagegen niemals Glas oder Spiegel zerbrechen, neben gefährlichen Splittern bringen besonders Spiegel sieben Jahre Unglück!
Auch die Frage nach einem Geschenk stellt sich irgendwann. Größe und Umfang des Geschenks ergibt sich meist danach, wie gut man das Brautpaar kennt und ob man nur zum Polterabend oder auch zur Hochzeit selbst eingeladen ist. Als Faustregel gilt jedoch: Keine Feier ohne ein Mitbringsel!
Hier ein paar Ideen und Inspirationen für mögliche Geschenke:
- Kleiner Unkostenbeitrag zur Feier
- Glücksbringer
- gemeinsame Erlebnisse wie ein Candle-Light-Dinner o.ä.
- personalisierte Geschenke
- Präsentkorb, hochwertiger Wein/Sekt
Und nun steht einer ausgelassenen Feier nichts mehr im Wege!